Klar ist der Synthetiksprit Geldschneiderei, aber wenn ich an die kaputten Injektoren des MB CDI denke, war's mir die Sache wert, und ich hatte nie mehr Probleme. Kann's aber trotzdem nicht sein...schließlich schafft der M70 auch mit Normalbenzin ansehnliche Leistung UND D3-Norm.
Und wenn ich mir anschaue, aus wie wenig Hubraum (weil Hubraum=teuer) da irre Leistungen gepreßt werden und Motoren heute nicht mehr leistungs-, sondern emissionsoptimiert zusammengefrickelt werden, ist es kein Wunder, daß das Wort "Langlebigkeit" keiner der Herren Konstrukteure mehr buchstabieren kann.
Ist ja angesichts eines Lebenszyklus von nicht einmal 7 Jahren inclusive Facelift auch nicht erforderlich, da macht man es wie Mr. Gates und testet am Endverbraucher. Und Lexus freut sich heimlich.
So sieht abrißweise die Dieselevolution aus:
MB W123 300D: 88PS aus satten 3 Litern Reihen-Fünfer -> ca. 30PS/Liter
E34 525tds: 143 PS aus 2,5 Litern Reihen-Sechser -> ca. 57PS/Liter
VW Phaeton V6 TDI: 241 PS aus 3,2 Litern V6 ->ca. 75 PS/Liter
335d: 286PS aus 3 Literchen -> 95PS/Liter
Mir ist kein E34 oder MB-CDI mit hoher sechsstelliger Laufleistung bekannt...dafür umso mehr W123 oder /8er.
Benzinern erging's ähnlich:
MB W126 560SEC: 279 PS aus 5,6 Litern V8 -> 49 PS/Liter
MB W124 230E: 136PS aus 2,3 Litern R4 -> 60 PS/Liter
der allseits bekannte M70 -> 60PS/Liter
VW FSI-Motor: 200PS aus 2 Litern -> 100PS/Liter
Wiki sagt dazu: "...Hauptnachteile sind der erhöhte Ausstoß von Stickoxiden (NOx) sowie Probleme bei der Schadstoffreduktion wegen der niedrigeren Temperatur des nachgeschalteten Katalysators. Daher verwendet VW bei den eigenen FSI-Motoren nur den homogen-Betrieb ohne Schichtladung. Dies führt durch die feinere Verteilung zu einem Leistungsplus bis 15% und besseren Abgaswerten, verzichtet jedoch auf die Verbrauchsreduzierung im Teillastbetrieb."
Beim Steuerhubraum sparen, aber dann mit Sprit nur so um sich spritzen, das ist der richtige Weg!
Dann lieber eine vergasende US-Mühle mit 7,5 Litern und schlappen 145PS
VG David
P.S.: Interessant finde ich über einen noch längeren Zeitraum den Vergleich von Kolbenflugmotoren (Vergaser und Einspritzer), wo es ja unzweifelhaft auf Langlebigkeit i.S.v. Zuverlässigkeit ankommt-hier mal die üblichen Verdächtigen, positiv wie negativ:
1938: 600PS Sternmotor mit 22 Litern -> 27PS/Liter, bis heute grundzuverlässig
1940: BMW 801, 14 Zyl. Doppelstern, 1600PS aus 45 Litern -> 36 PS/Liter
1944: 90PS 4er-Boxer mit 3 Litern -> 30PS/Liter
1950: 2800PS aus 55 Litern, 18 Zylinder Turbo-Verbundmotor, Direkteinspritzer -> 51PS/Liter, ausfallberühmt, jedoch das maximale, was aus einem Kolbenschüttler herausgeholt werden kann
1960: 200PS 4er & 6er-Boxer mit 6 Litern -> 30PS/Liter
1970: 450PS 6er Boxer, Turbo mit 9 Litern -> 50PS/Liter und ohne praktischen Nutzen, da schneller kaputt als angelassen
1975: 230PS 6er-Boxer mit 8,9 Litern -> 25PS/Liter,
1980: 238PS 6er-Boxer mit 9 Litern, Turbo OHNE Intercooler -> 27PS/Liter
1985: 400PS 8er-Boxer mit 11,8 Litern -> 34PS/Liter, Überhitzungsaffinität
2004: 280PS 6er-Boxer aus 9 Litern -> 31PS/Liter