Kleine Wachskunde:
Carnaubawachs ist das härteste Wachs auf dem Markt.
Unvermischt liegt es in Schuppenform vor und wird ab ca. 80°C sehr weich (flüssig ab ca. 100°).
Bei einer Verarbeitung in der Sonne, erreicht der Lack eine Temperatur von ca. 60-70°. Das Wachs wäre also in reiner Form selbst dann noch sehr schwer zu verarbeiten.
Ich persönlich mische dem Wachs verschiedene naturelle Substanzen bei (z. B. diverse Öle), um es verarbeitbar zu machen, jedoch keinerlei Schleifmittel.
Die Aussage "100% Wachs" und "hochwertige Öle zur leichten Anwendung" beissen sich meiner Meinung nach.
Meine Prozentangabe (z. B. 50% Wachsanteil) resultiert aus dem effektiven Anteil vom Wachs zum Gesamtrest.
Aus meiner 125g-Dose liese sich also u. U. rund 60g Wachs zurückgewinnen.
Ich habe auch schon das Produkt mit bis zu 80% Wachsanteil hergestellt.
Das Verarbeiten macht dann für das Pflege-Wochenende jegliches weitere Krafttraining überflüssig.
Grundsätzlich wird der Lack mit dem Wachs für längere Zeit versiegelt.
Daher werden alle Unreinheiten auf dem Lack damit vorübergehend eingeschlossen.
Eine sehr gründliche Reinigung ist vor einer Wachsbehandlung, egal mit welchem Produkt, immer Voraussetzung.
Aber nicht, weil es dem Lack schadet, sondern weil beispielsweise eingeschlossene Kalkflecken nach einer Wachsbehandlung eben nicht mehr zu entfernen sind.
Pflegemittel ohne Schleifmittel sind da meiner Meinung nach immer zu bevorzugen, setzt aber umso gründlicheres Reinigen voraus.
Eine gute Carnaubawachschicht hält etwa 8-12 Wochen, je nach ausgesetzten Witterungseinflüssen.
Je mehr Wachs man aufträgt, desto länger hält die Schicht.
Zum Einen erreicht man das durch Erhöhung der Wachskonzentation, zum Anderen durch mehrmaliges Auftragen.
Die Gesamtverarbeitung ist m. E. in beiden Fällen gleich aufwendig.
Zum Vergleich: Der Wachsvorgang einer Waschstrasse beinhaltet ca. 1-2% Carnaubawachsanteil und hält erfahrungsgemäß wenige Tage.
Wer selbst einmal experimentieren möchte, ich verkaufe gerne auf Zuruf Carnaubawachs und Öle als einzelne Produkte.
Was in meinem Produkt drin ist, kann ich jedem verraten.
Lediglich die Art der Herstellung bleibt mein kleines Betriebsgeheimnis.